Wir möchten den Weg mit Ihnen und Ihrer Tochter aus der Krankheit gemeinsam gehen. Die Unterbringung in einer essstörungsspezifischen Wohngruppe kann Entlastung und professionelle Unterstützung für Sie bieten. Eine wichtige Voraussetzung ist die Motivation die Erkrankung und die damit in Zusammenhang stehenden Beeinträchtigungen hinter sich zu lassen. Das erfordert die intensive Mitwirkung, Kooperations- und Veränderungsbereitschaft des jungen Menschen. Ihre Tochter sollte in der Lage sein, zur Schule zu gehen oder eine Ausbildung, Studium oder Praktikum machen zu können.
Sie als Eltern sind aktiv eingebunden, so dass eine gute Basis für ein familiäres Miteinander entstehen kann. Wir möchten Sie zweimal im Jahr zu einem Treffen einladen und ihnen so die Möglichkeit eines Erfahrungsaustauschs mit anderen Eltern ermöglichen und die einmal im Monat stattfindenden Heimfahrtwochenenden vorzubereiten. Wir möchten sie dabei unterstützen, ihren bisherigen Umgang mit ihrer Tochter zu überdenken und Ressourcen in der Familie zu entdecken oder zu schaffen, Kraft zu schöpfen und sich neue Umgangsmöglichkeiten mit anzueignen.
In regelmäßigen Abständen finden Elterngespräche in der Wohngruppe und gemeinsame Telefonate mit Ihnen und der Bezugsbetreuerin im Beisein ihrer Tochter und statt.
Durch das Zusammenleben mit 11 Mädchen mit ähnlicher Symptomatik können die Bewohnerinnen von den Erfahrungen der anderen profitieren, sich gegenseitig unterstützen und Isolationstendenzen entgegenwirken.
Ziel ist gerade bei den jüngeren Bewohnerinnen die Wiedereingliederung in die Familie.
Um die Kostenübernahme und das Einverständnis des Jugendamtes zu klären, ist eine frühzeitige Einbeziehung des für Sie zuständigen Jugendamtes, am besten vor der ersten Besichtigung der Einrichtung, wichtig. Bewilligt das Jugendamt die beantragte Hilfe, so geschieht dies durch Beschluss eines sogenannten Hilfeplans. Hier entwickeln alle Beteiligten (Jugendliche, Eltern, die Einrichtung, TherapeutIn, Jugendamt,...) gemeinsame Ziele, anhand derer später auch gemeinsam überprüft werden kann, ob die Hilfe erfolgreich verläuft.